Beten ohne Unterlass
Gebet bedeutet, dass Sie versuchen mit Gott zu sprechen.
Meditation bedeutet, dass Sie bereit sind auf Gott zu hören.
Sadhguru
Die Bedeutung des wahren Betens
H.K. Iranschähr
Die Weisheit gibt uns neue Geistesaugen, um die tiefen Geheimnisse des Lebens, der Seele und des Weltalls zu erforschen.
Auf dem Wege zum Dienst an die Menschheit bildet das wahre Beten ein wichtiges Mittel, eine wirksame Waffe des Lichtes,
denn es bringt die schöpferische Macht der Seele und des Geistes zur Offenbarung.
Durch richtiges Beten können Wirkungen hervorgebracht werden, die man gewöhnlich Wunder nennt.
Solche geschahen sehr oft, bei allen Völkern und zu allen Zeiten; sie geschehen auch heute.
Diese durch Gebete erwirkten Wunder sind aber keine naturwidrigen oder übernatürlichen Ereignisse,
sondern ganz naturgemäße Geschehnisse, deren Gesetze nur vielen Menschen unbekannt sind.
Beten im eigentlichen Sinne bedeutet, durch Gedanken oder Worte seine Verehrung oder seinen Wunsch einem höheren
gegenüber zum Ausdruck bringen und die Erfüllung dieses Wunsches von IHM erhoffen und erwarten.
Das Gebet ist also das Vollbringen einer Handlung.
Im tieferen Sinne ist wahres Beten das Anregen und Anwenden der Seelenkräfte des Fühlens,
des Wollens, des Denkens und des Glaubens, zum Vollbringen einer heilvollen Tat.
Es bildet ein Erziehungsmittel und eine Hilfe für das seelisch-geistige Wachstum des Menschen.
Das Beten entspricht einem natürlichen Bedürfnis der Seele, ist eine seelisch geistige Nahrung.
Ein gemeinsames Gebet aller Völker könnte lauten:
Mögen alle Menschen erleuchtet werden
möge Frieden herrschen auf Erden!
Mahatma Gandhi über das Gebet
Eines Tages fragte man Mahatma Gandhi um einen Rat.
Er antwortete: "Ich kann dir nicht helfen,
wenn du keinen Glauben an Gott hast,
und wenn du an Gott glaubst, dann brauchst du meine Hilfe nicht.
Darum gebe ich dir den Rat, an Gott zu glauben und folglich an das Gebet!
Für mich ist das Gebet die tiefe Sehnsucht des Herzens.
Ganz im HERRN aufzugehen.
Wenn ein Mensch nicht betet, dann kennt er offenbar keine Sehnsucht;
er kennt kein Gefühl der Hilflosigkeit,
und wo keine Hilflosigkeit ist, gibt es auch kein Grund zu helfen!
Das Gebet ist der Schlüssel für den Morgen
und der Türriegel für den Abend!
Die Liebe zu Gott ist das letzte Ziel!
Al Ghasali
Wisse: Die Liebe zu Gott ist die höchste der Stationen, ja das eigentliche Endziel aller Stationen,
denn der Zweck alles dessen, was zu dem Viertel der verderbenbringenden Dinge gehört,
ist ja nichts anderes als die Reinigung von allem, was von der Liebe zu Gott abzieht, und die
rettenden Dinge, wie die Buße, die Geduld, die Weltflucht, die Furcht und die anderen, sind nur
Vorstufen zu ihr und das, was darauf folgt, wie die Sehnsucht und die Ergebung, sind ihre Frucht und Folge.
Die höchste Vollkommenheit, die der Mensch erreichen kann, ist die, dass die Liebe zu Gott sein Herz erfüllt,
dass sie alles andere, aufhebt, und wenn das nicht möglich ist, sie doch die Liebe zu allen anderen Dingen überwiegt.
Die Erkenntnis des Wesens der Liebe ist aber so schwierig, dass manche Dogmatiker, sie ganz geleugnet
und gesagt haben, dass man ein Wesen das nicht von der gleichen Art sei wie wir selbst, überhaupt nicht lieben könne,
und dass daher die Liebe zu Gott nichts anderes als Gehorsam gegen ihn bedeute.
Aber wer dies glaubt, der weiß nichts vom Wesen der Religion.
Die Seele fragte: "Sag, wo bist du HERR, dass ich dich aufsuchen kann?"
Und Gott antwortete: "Wenn du anfängst mich zu suchen, bist du schon bei mir."
D a s h ö c h s t e Z i e l
H.K. Iranschähr
Das höchste Ziel
Des wahren Gebetes ist aber vollkommen zu werden und schöpferisch zu wirken wie Gott selbst.
Der allein kann dieses hohe Ziel erreichen, der Gott am ähnlichsten geworden ist, d.h. dass er sich die Eigenschaften
Gottes angeeignet hat und sie am besten und schönsten zum Ausdruck bringt.
Du kannst die höheren Stufen der Entwicklung bestiegen haben, aber solange du diese allerhöchste Stufe
noch nicht erklommen hast, bist du vom Gipfel des Ziels noch weit entfernt.
Denn Gott hat es bestimmt, dass der menschliche Geist, der ein Licht aus seinem Licht ist,
seine schlummernden göttlichen Kräfte entfalten soll, um schöpferisch zu wirken und vollkommen zu werden.
Ja, er soll als Ebenbild Gottes ein Schöpfer werden, wie Gott selbst, ein Schöpfer im Kleinen.
Dies kann er aber nur durch durch völligen Gehorsam zu Gott, sodass er ein bewusstes, würdiges
Werkzeug in der Hand Gottes wird, durch welches Gott Seinen Plan ausführen kann.
Der allein kann aber von Gott als Werkzeug benutzt werden, der den Willen Gottes erkennt
und sich ihm freiwillig unterwirft, sodass er nur den Willen Gottes tut und der Wille Gottes allein
durch ihn geschieht. Alle anderen Ziele, wie hoch und herrlich sie auch sein mögen,
sind nur Zwischenstationen, aber nicht das Endziel. Alle Macht, Herrlichkeit und Seligkeit, die du dir wünschen kannst,
sind nur die Sprossen der Leiter, die du übersteigst und hinter dir lassen musst.
Alle seelischen Fähigkeiten, alle geistigen Errungenschaften, alle Erkenntnisse und jede Weisheit
sind nur Mittel und Wege, die du gebrauchen musst, um weiter und höher zu steigen bis zu Gott.
Alle Vollkommenheiten wie Heiligkeit, Erlösung, Erleuchtung, Wunderwirkung und Gottbeschauung
sind nur Rüstungen um den Sieg aller Siege, die Selbstüberwindung und Reinheit zu erringen,
denn sonst kannst du Gott nicht ähnlich werden. Verwechsle darum die Stationen, die Werkzeuge
und Rüstungen nicht mit dem Ziel selbst. Diese Nebenziele sind nur Mittel, die du benutzen, aber dich
nicht von ihnen fesseln lassen sollst, sonst werden diese dich von deinem eigentlichen Ziel, von Gott, fern halten.
K h a l i l G i b r a n
Vom Beten
Ihr betet, wenn ihr verzweifelt seid und Hilfe braucht;
ich wünschte, ihr würdet auch beten,
wenn ihr in Hochstimmung seid und im Überfluss lebt.
Denn was ist Beten anderes,
als dass ihr euch ausbreitet in den lebendigen Himmel?
Und so wie es euch erleichtert, das Dunkle in euch auszuschütten,
so sollet ihr euch freuen, auch die Morgenröte eures Herzens zu verströmen
Und wenn ihr nichts als Weinen könnt, wenn euch eure Seele zum Gebete ruft,
sollte sie euch, trotz aller Tränen, immer und immer wieder zu diesem anspornen, bis ihr lacht.
Wenn ihr betet, schwingt euch empor und begegnet jenen,
die zur selben Stunde beten, und mit denen ihr nur im Gebet vereint sein könnt.
Daher sollet ihr diesen unsichtbaren Tempel nur der Freude
und der glücklichen Gemeinschaft willen besuchen.
Sollet ihr ihn hingegen nur betreten, um zu bitten,
so wird euch nicht gegeben.
Und wenn ihr hineingeht, euch zu erniedrigen,
so werdet ihr nicht erhört!
Selbst wenn ihr eintretet, um das Wohl anderer zu erflehen,
werdet ihr nicht erhört.
Es genügt, ihn zu betreten.
Ich kann euch nicht lehren, wie ihr mit Worten beten sollt.
Gott hört nicht auf eure Worte,
es sei denn, er spricht durch eure Lippen.
Und ich kann euch nicht das Gebet der Meere,
der Wälder und der Berge lehren.
Aber ihr, die ihr aus ihnen geboren seid,
könnt deren Gebet in eurem Herzen finden.
Und wenn ihr nur lauscht in der Stille der Nacht,
werdet ihr sie im Schweigen sagen hören:
"Unser Gott, der das in uns ist, was uns Flügel verliehen hat,
dein Wille in uns ist es, der will.
Es ist dein Verlangen in uns, das verlangt.
Es ist dein Ansporn in uns, der unsere Nächte, die dein sind,
in Tage verwandelt, die auch dein sind.
Wir brauchen dich um nichts zu bitten,
denn du kennst unsere Bedürfnisse, ehe sie in uns geboren sind.
Du bist es, den wir brauchen,
und indem du uns mehr von dir verleihst, gibst du uns alles".
GEBET DES HEILIGEN AUGUSTINUS
HERR, du bist groß und hoch zu loben;
groß ist deine Macht,
deine Weisheit ist ohne Ende.
Und dich zu loben wagt der Mensch,
ein winziger Teil deiner Schöpfung,
der Mensch der dem Tod verfallen ist,
der weiß um seine Sünden und weiß,
dass du den Hoffärtigen widerstehst,
und dennoch, du selbst willst es so:
Wir sollen dich loben aus fröhlichem Herzen;
denn du hast uns auf dich hin geschaffen,
und unruhig ist unser Herz,
bis es Ruhe findet in dir o Gott.
F r i e d e n s g e b e t
H.I. Khan
Sende uns Deinen Frieden, o, HERR,
der vollkommen und ewig ist,
damit unsere Seelen Frieden ausstrahlen.
Sende uns deinen Frieden o HERR;
damit unser Denken, Reden und Handeln
im Einklang sind.
Sende uns Deinen Frieden, o, HERR
damit wir zufrieden und dankbar sind
für Deine reichen Gaben.
Sende uns Deinen Frieden, o, HERR,
damit wir uns mitten im Lebenskampf
erfreuen an Deiner Glückseligkeit.
Sende uns Deinen Frieden, o, HERR,
damit wir alles ertragen und alles annehmen
im Gedanken an Deine Gnade und Barmherzigkeit.
Sende uns Deinen Frieden, o, HERR,
damit unser Leben Deiner göttlichen Vision entspricht
und in Deinem Licht alle Dunkelheit vergeht.
Sende uns Deinen Frieden, o, Herr,
Du unser Vater und unsere Mutter,
damit wir, Deine Kinder auf Erden,
uns alle vereinigen
in einer einzigen Familie.
Amen
.