14.02.2021

Die Sinnfrage von Leiden und Schmerz

Dr. Nager fragt: "Ertönt ein Megaton Gottes - uns aufzuwecken, unsere Ohren zu öffnen für jene Dissonanzen, des Daseins, die wir meist überhören: unsere Zerbrechlichkeit, unser Ausgeliefertsein an Leiden und Schmerz"? Wenn ich so in meine Umgebung schaue - und auch in mich selbst - so bin ich geneigt zu sagen: "Ohne Not verändert sich nichts, am wenigstens die menschliche Persönlichkeit. Nur schärfste Not vermag sie aufzujagen." Ich bemühe mich und hoffe, dass ich es kann: Jeden Tag ein bißchen meine Persönlichkeit zu ändern in Richtung, die mir und jedem Menschen vorgegeben ist, brüderlicher und liebevoller zu werden. Sonst zerbrechen einen die Hammerschläge des Meistermaures "Gottes", der seine Geschöpfe ihm zum Bilde formt. Oder ich muss, statt anderen zu helfen, den bitteren Trank im Sinn von Simone Weil schlürfen: "Wenn Gott an dir Zerbrechen übt, bist du in seiner Gnade", oder von C.G. jung: "Nicht wie man eine Neurose heilt, hat der Mensch zu lernen, sondern wie man sie trägt". Muss es wirklich soweit kommen. Wir haben es selbst in der Hand! Wir können unser Verhalten jederzeit noch ändern. Dazu brauchen wir aber ein Wissen, was tiefer geht, und in keinem Lexikon steht, und jeder in sich selbst erkennen muss!

Prof. Dr. Frank Nager

... war früher Chefarzt im Kantonspital Luzern in der Schweiz

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?

Psalm 42,3