Die Dunkelheit ist Gottesbeziehung
Der Mensch kann durch die Gnade Gottes tiefe, mystische Erfahrungen machen. Diese sind vergleichbar mit dem Licht der Sonne. Wenn ich nun in die Sonne schaue, sind meine Augen nicht an ein solches Licht gewöhnt, also werde ich geblendet und erfahre als Folge Dunkelheit.
Juan de la Cruz
Die dunkle Nacht der Seele
Johannes vom Kreuz
"Meine Seele hat all meine Kraft in seinen Dienst gestellt:
So achte ich nicht auf Gewinn, sondern nur der einen Aufgabe,
mich allein in der Liebe zu üben."
"Ich vergesse das Geschaffene im Gedanken an den Schöpfer
und bin im tiefsten Seelengrund, voll Aufmerksamkeit.
Als Liebender ganz dem Geliebten hingegeben."
"Ich lebe, ohne in mir zu leben, und im solchen Zustand hoffe ich,
dass ich sterbe, weil ich nicht sterbe."
"Um zu erlangen, alles zu genießen,
suche in nichts Genuss.
Um es zu erlangen, alles zu sein,
suche in nichts etwas zu sein.
Um es zu erlangen, alles zu wissen,
suche in nichts etwas zu wissen.
Um zu werden, was du bist,
gehe dahin, wo du nichts bist."
"Nimm doch endlich hinweg meine Angst, denn niemand sonst kann sie mir nehmen.
Meine Augen möchten dich gerne schauen, denn du machst sie hell und sehend,
und nur für dich allein, sollen sie leuchten."
Weitere Aussagen von Johannes vom Kreuz
Wer den rechten Augenblick verpasst, ist wie einer,
der einen Vogel aus der Hand freigelassen hat;
er wird ihn nicht wieder zurückbekommen.
Gib acht, dich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen,
ja, lass sie dir noch nicht einmal durch den Kopf gehen;
denn vielleicht bist du nicht fähig, deine eigene Aufgabe zu erfüllen.
"Damit die Seele lerne, Gott zu lieben,
richte sie ihre Augen nicht auf seine Größe
sondern auf die Größe seiner Demut."
"Glücklich, wer das, was ihm schmeckt und ihn anzieht,
auf die Seite gestellt hat,
und die Dinge auf ihre Vernünftigkeit
und Gerechtigkeit hin betrachtet, bevor er sie tut."
"In der liebenden Seele gibt es eine Skizze der Liebe, die das Bild des Geliebten
komplett und lebendig wiedergibt, dass man - wenn die Vereinigung der Liebe vollzogen ist, -
wirklich sagen kann: Der Geliebte lebt im Liebenden und der Liebende im Geliebten.
Solch ein Ähnlichwerden bewirkt die Liebe durch die Überformung der Liebenden,
dass der eine, der andere ist und dass beide eins sind".
"Wer außer Gott nichts anderes will, der wandelt nicht im Finstern,
mag er sich auch für den Unwissendsten und Ärmsten unter den Menschen halten."
"Denke nicht, dass das Wohlgefallen vor Gott, so sehr in vielen Werken besteht,
sondern darin, sie mit gutem Willen zu wirken, ohne Besitzdenken und falsche Rücksichten."
"Je mehr du dich von den irdischen Dingen trennst,
desto mehr näherst du dich den himmlischen,
und umso mehr findest du in Gott."
"Die Seele, die Gott liebt, verlangt und erwartet nichts von Ihm
als die Vervollkommnung der Liebe."
Wie magst du noch länger zuwarten, meine Seele?
Kannst du denn nicht von diesem Augenblick an Gott lieben und von ganzem Herzen?"
Der Mensch kann weder richtig froh sein,
noch richtig leiden, da er nicht weiß,
wo das Gute aufhört und das Böse anfängt."
"Im Zentrum der Seele ist Gott!
Wenn sie ihn liebt, mit allen Fasern ihres Seins,
mit der ganzen Kraft ihres Tuns und Wünschens,
gelangt sie zu ihrer tiefsten Mitte."
"Der ganz lautere Geist lässt sich nicht auf seltsame Wunderlichkeiten noch auf menschliche Rücksichten ein,
sondern tauscht sich allein und abgesondert von allen Formen innerlich in köstlicher Ruhe mit Gott aus,
denn sein Erkennen geschieht in gottgewirkter Stille."
"Je höher man stieg, desto weniger verstand man,
dass es die dunkle Wolke ist, die die Nacht erhellt;
deshalb bleibt, wer sie erfuhr, unwissend, alles Wissen übersteigend".
"Meine Seele ist losgelöst von jedem geschaffenen Ding,
und über sich selbst erhoben,
und in einem köstlichen Leben,
allein auf ihren Gott gestützt".
Die Kraft der Seele wächst und festigt sich in dem Maße,
als man die Beschwerden mit Geduld erträgt.
Geh keiner Arbeit aus dem Weg, auch dann nicht,
wenn du dir einbildest, sie ginge über deine Kraft.
Du weißt nun, liebe Seele, was du tun musst,
um in der Stille deines Herzens den Gatten zu finden.
Der Glaube verdunkelt den Verstand, beraubt ihn all seiner natürlichen Intelligenz ...
Die Hoffnung beraubt und trennt die Erinnerung von allem geschaffenen Besitz ...
Die Nächstenliebe beraubt die Vorlieben und Neigungen des Willens all dessen, was nicht Gott ist ...
Diese Tugenden haben die Eigenschaft, die Seele mit Gott zu vereinen.
"Am Abend wirst du in der Liebe geprüft.
Lerne zu lieben, wie Gott geliebt sein möchte,
und lass deine Eigenart".
"Gib Acht dich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen,
ja, lass sie dir noch nicht einmal durch den Kopf gehen;
denn vielleicht bist du nicht fähig, deine eigene Aufgabe zu erfüllen!"
"Mehr liebt Gott an dir den geringsten Grad an Gewissensreinheit,
als alle Werke, die du vollbringen könntest."
Das Gebet zieht den Großen Gott in das kleine Herz; Es bringt zwei Liebende zusammen:
Gott und die Seele!
Mechthild von Magdeburg
Gib uns Frieden mit dir, Frieden mit den Menschen, Frieden mit uns selbst, und befreie uns aus der Angst!
Dag Hammarskjöld
Niemals darf dein Herz verzagen, niemals bist du ganz allein! Dieses muss zu allen Tagen deines Kampfes Rüstzeug sein.
Auch in deinen trübsten Stunden lenkt der Herrgott dein Geschick. Wenn du nur mit Ihm verbunden, kehrst du stets zu Ihm zurück.
Ephides