Bruder Lorenz und die Gegenwart Gottes

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Der französische Karmelitermönch Bruder Lorenz (1614 - 1691)

praktizierte eine scheinbar einfache Übung, durch die er zum ununterbrochenen Gewahrsein der göttlichen Gegenwart gelangte.

In seinem Heimatland fast vergessen, führte die Universalität seiner Methode dazu, dass "Brother Laurenze" auch unter

Mitgliedern anderer Religionen Anhänger gefunden hat.

 

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Unsere Heilung hängt nicht davon ab, dass wir unsere Handlungen ändern,

sondern davon, dass wir für Gott tun, was wir normalerweise für uns selbst tun.

Es gibt auf der Welt kein süßeres und glücklicheres Leben als in ständiger Unterhaltung mit Gott.

Nur diejenigen können es verstehen, die es praktizieren und schmecken.

 

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Sein innerer Weg

Zu Beginn seines religiösen Lebens machte er sich folgende Gedanken zu eigen:

  • Gott braucht nichts.
  • Gott hat mich nur für sich geschaffen.
  • Ich werde alles für alles geben und so leben, als gäbe es nur Gott und mich.
  • Ich möchte nichts tun, was Gott missfällt. Ich möchte, dass alles, was ich tue, Gott gefällt.
  • Darum werde ich alles, was ich zu tun habe, aus Liebe zu Gott machen.

 

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Aus dem letzten Punkt resultierte seine Übung, all seine Tätigkeiten bewusst aus Liebe zu Gott zu verrichten.

Er gab zu, dass ihm das anfangs nicht leicht fiel und er es oft vergaß.

Diese Übung scheint er anfangs wie ein inneres Gespräch mit Gott durchgeführt zu haben.

Im Lauf der Zeit wurde daraus eine zunehmend wortlose Hinwendung des Herzens.

Doch trotz dieser Übung gab es ein großes Problem, und dass war seine Überzeugung,

dass er verdammt sei und nicht so war, wie Gott ihn wollte.

Die ersten 10 Jahre im Kloster quälte ihn dieser Gedanke in mehreren Wellen furchtbar,

manchmal glaubte er ihn besiegt zu haben, aber dann kam er doch wieder zum Vorschein.

 

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Schließlich konnte er dieses Problem durch folgende innerer Beschlüsse lösen:

  • Er entschied sich, dass es ihm egal sei, ob er in die Hölle oder in den Himmel komme.
  • Er wollte sich nicht mehr mit seinem Leid beschäftigen, selbst wenn er es für alle Ewigkeit aushalten müsste.
  • Es kommt mir nicht mehr darauf an, was ich tue oder worunter ich leide, vorausgesetzt ich bleibe liebevoll seinem Willen verbunden und das ist meine einzige Aufgabe.

 

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Es genügte ihm hinfort, alles aus Liebe zu Gott zu tun. Er dachte weder an das Paradies noch an die Hölle.

Er gab die Hoffnung auf, dass sich sein Leben oder sein Geisteszustand je bessern würde.

Doch das Loslassen jeglicher Hoffnung fand er sich ganz im Hier und Jetzt!

Sein Geisteszustand änderte sich radikal und ein ununterbrochener Friede breitetet sich in ihm aus

der ihn in den 40Jahren bis zu seinem Tod nicht mehr verließ.

Es war, als wären plötzlich seine inneren Augen einer anderen Wirklichkeit geöffnet worden,

und die materielle Welt verlor für ihn ihren Substanzcharakter.

 

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"Die ganze Welt erscheint mir nicht mehr fähig, mir Gesellschaft zu leisten.

Alles, was ich mit den Augen des Körpers sehe, erscheint mir wie Gespenster

oder Träume; mir geht es nur noch darum, was ich mit den Augen der Seele sehe ...

meine gewöhnlichste Beschäftigung ist es, in der Gegenwart Gottes zu bleiben

mit der ganzen Demut eines nutzlosen aber trotzdem treuen Dieners."

 

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Seine äußeren Aufgaben:

Nach den Ende des Noviziats hatte man ihm die Aufgabe des Kochs des Klosters übertragen

für die Beköstigung von teilweise täglich bis zu über 100 Personen.

Diese Tätigkeit übte er 15 Jahre lang aus, obwohl er eigentlich gegen sie,

wie er sagte, von Natur aus einen Widerwillen hatte.

 

Vor und nach der Arbeit, als er allein in der Küche war, betete er folgendermaßen:

"Mein Gott, da du bei mir bist und ich meinen Geist auf deine Anordnung äußeren Dingen

zuwenden muss, bitte ich dich um die Gnade, bei dieser Aufgabe bei dir bleiben zu können

und dir Gesellschaft zu leisten, und damit alles zum Besten verläuft, mein Herr,

arbeite bitte mit mir zusammen, nimm meine Arbeit an und akzeptiere all meine Zuneigung."

 

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Während der Arbeit unterhielt er sich weiter vertrauensvoll mit Gott, bat ihm seine kleinen Dienste an und bat um seine Gunst.

Nach Erledigung seiner Arbeit richtetet er seine Aufmerksamkeit darauf, wie er die Arbeit ausgeführt hatte,

und wenn er damit zufrieden war, bedankte er sich bei Gott, wenn er Fehler bemerkte, entschuldigte er sich bei Gott.

Ohne durch Fehler entmutigt zu werden, richtete er anschließend seinen Geist wieder auf Gott,

so als wäre er nie mit etwas anderem beschäftigt gewesen.

 

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Bruder Lorenz scheint viel Kontakt zu anderen Menschen gehabt zu haben.

Er wurde als sehr natürlich und freundlich beschrieben.

Sein Verhalten zeigte keinerlei Eigenartigkeiten,

er hatte sich die Einfachheit des gewöhnlichen Lebens bewahrt,

und er machte nie eine melancholische oder asketische Mine, die andere auf Abstand hält.

 

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Die vorzüglichste Methode

 

Ich will einfach mit offenem Herzen von meinem Weg mit Gott sprechen. Alles hängt davon ab, dass wir aufrichtig, allem entsagen, wovon wir merken, dass es uns nicht zu Gott führt.

Sie müssen sich angewöhnen, ständig mit Ihm im Gespräch zu bleiben - frei und einfach mit Ihm sprechen. Wir müssen erkennen, dass Gott immer in uns gegenwärtig ist, und uns in jedem Augenblick Ihn zuwenden. Wenn wir in einer Sache Zweifel haben, müssen wir seine Hilfe erbitten, damit wir seinen Willen erkennen. Und wenn wir etwas klar erkennen, das Er von uns verlangt, sollten wir es in der rechten Weise ausführen. Bei all diesem Bemühen sollten wir einfach jede Sache Ihm anbefehlen, bevor wir sie tun, und Ihm danken, wenn wir unsere Aufgabe verrichtet haben.

Achten Sie bei ihrer Zwiesprache mit Gott darauf, ihn unaufhörlich zu preisen, zu danken, zu verehren und zu lieben, der das alles aus seiner unendlichen Güte und Vollkommenheit tut.

 

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Wir sollten uns durch unsere Sünden nicht entmutigen lassen, sondern einfach in vollkommener Zuversicht um die Gnade des Herrn beten und auf die unendliche Barmherzigkeit des Herrn Jesus Christus vertrauen. Gott hat nie versäumt, uns bei jeder Tat seine Gnade anzubieten. Diese Gnade kann ich deutlich wahrnehmen und bin nie ohne das Bewusstsein dieser Gnade, es sei denn, meine Gedanken schweifen von der Gegenwart Gottes ab, oder ich habe vergessen, den Herrn um Hilfe zu bitten. Gott gibt uns immer Licht in unseren Zweifeln, wenn wir keine andere Absicht haben, als Ihn zu gefallen.

Unsere Heilung hängt nicht davon ab, dass wir unsere Tätigkeit ändern, sondern davon, dass wir alle Dinge, die wir gewöhnlich für uns selbst tun, um Gottes Willen tun. Es ist beklagenswert zu sehen, wie viele Menschen das Mittel mit dem Zweck verwechseln und sich an Werke klammern. Sie verrichten gewisse Werke nicht in einer vollkommener Weise, weil sie aus selbstsüchtiger Absicht handeln.

Die vorzüglichste Methode zu Gott zu kommen, die ich gefunden habe, besteht darin, die ganz gewöhnlichen Tätigkeiten zu verrichten, ohne irgendwie Menschen gefallen zu wollen, sondern sie, soweit ich dazu in der Lage bin, ausschließlich aus Liebe zu Gott zu tun.

 

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Es ist eine große Täuschung zu meinen, dass die Zeit des Gebets sich von anderen Zeiten unterscheiden sollte. Wir sind streng gehalten, in Zeiten des Handelns genauso mit Gott verbunden zu bleiben wie in Gebetszeiten.

Meine Gebete sind nichts weiter als ein Bewusstsein der Gegenwart Gottes. Meine Seele ist in dieser Zeit einfach unempfänglich für alles andere, außer der göttlichen Liebe. Wenn die festgesetzte Gebetszeit vorüber ist, macht das für mich keinen Unterschied, denn ich bleibe bei Gott und preise und lobe Ihn mit ganzer Kraft, sodass ich mein Leben in ständiger Freude verbringen kann. Doch ich gehe davon aus, dass, wenn ich stärker werde, Gott mir auch größere Leiden auferlegen wird.

 

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Wir sollten nicht müde werden, kleine Dinge aus Liebe zu Gott zu tun. Denn Gott achtet nicht auf die Größe des Werkes, sondern auf die Liebe in der es verrichtet wird.

Es sollte uns nicht wundern, wenn wir am Anfang unserer Bemühungen um diese Lebensweise scheitern. Am Ende werden wir eine Gewohnheit erlangen, die dieses Handeln natürlich werden lässt, sodass wir es mit überschwenglicher Freude tun, ohne darüber nachzudenken. Das ganze Wesen der Religion ist einfach Glaube, Hoffnung, Liebe. Indem wir diese praktizieren , werden wir mit dem Willen Gottes eins. Alles andere ist unwesentlich und einfach ein Mittel, um unser Ziel zu erreichen - uns durch Vertrauen und Liebe mit Gottes Willen zu vereinen und uns in Ihn zu versenken.

 

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Alle Dinge sind möglich, für den der glaubt; sie sind weniger schwierig für den, der hofft; sie sind leichter für den, der liebt, oder noch leichter für den, der sich in allen drei Tugenden übt!

Wir sollten uns auf dieses Ziel ausrichten: In diesem Leben die vollkommensten Anbeter Gottes zu werden, die wir nur sein können ( denn das ist doch genau das, was wir in alle Ewigkeit zu sein hoffen.)

Wenn wir in das geistliche Leben eintreten , sollten wir untersuchen und prüfen, was wir im tiefsten Grunde sind. Dann würden wir feststellen, dass wir aller Verachtung wert sind und es nicht einmal verdienen, Christen zu heißen. Wir sind allen erdenklichen Übeln und unzähligen Gefahren unterworfen, die uns bedrängen, und sowohl innerlich wie äußerlich unaufhörliche Schwankungen, unserer Gesundheit, unserer Stimmungen und unserer Neigungen hervorrufen. Deshalb brauchen wir uns nicht zu wundern, dass uns Schwierigkeiten , Versuchungen, Feindseligkeiten und Widersprüche von Menschen widerfahren. Ganz im Gegenteil wir sollten diese Dinge dulden und sie ertragen, solange es Gott gefällt, denn sie sind uns sehr zum Nutzen.

Je größer die Vollkommenheit ist, die wir anstreben, desto abhängiger müssen wir von der göttlichen Gnade sein!

Leben in Gottes Gegenwart Verlag - Musik und Handel GmbH -

 

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Preisung Christi

O mein Heiland, großer König, Du bist bei mir eingekehrt.

Freudig trag` ich Dich im Herzen, dem die ganze Welt gehört.

Sieh, nun sollst Du alles haben, was in meinem Herzen ist;

alles leg ich Dir zu Füßen, weil Du ja mein König bist.

Lieber Herr, Du kamst vom Himmel auf die Erde einst herab,

lebtest für uns Menschenkinder, starbst am Kreuz und lagst im Grab.

Glorreich bist Du auferstanden, fuhrst empor zum Firmament,

doch als Denkmal Deiner Liebe gabst Du uns dies Sakrament.

Schenke mir nun Deine Gnade, hilf mir durch Dein Fleisch und Blut,

dass ich Deiner würdig werde, lebe heilig, fromm und gut.

Christus, König aller Länder, aller Völker, aller Zeit,

froh soll alle Welt Dir singen:

HOCHGELOBT IN EWIGKEIT !

 

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