DU, HERR, bist ein Schild um mich, Du bist meine Herrlichkeit, und der mein Haupt emporhebt.
Psalm,3,4
Gebet von Dag Hammarskjöld
Du, der Du über uns bist, Du, der Du einer von uns bist.
Du, der ist - auch in uns: dass alle Dich sehen - auch in mir,
dass ich den Weg bereite für Dich.
Dass ich danke, für alles was mir widerfuhr,
dass ich dabei nicht vergesse, der anderen Not.
Behalte mich in Deiner Liebe, so wie Du willst,
dass andere bleiben in der meinen.
Möchte sich alles in meinem Wesen zu Deiner Ehre wenden,
und möchte ich nie verzweifeln,
denn ich bin in Deiner Hand.
Und alle Kraft und Güte sind in Dir !
Erbarme Dich unser. Erbarme Dich unseres Strebens,
dass wir vor Dir, in Liebe und Glauben,
Gerechtigkeit und Demut Dir folgen mögen.
In Selbstzucht und Treue,
und Mut, und in der Stille Dir begegnen.
Gib uns reinen Geist, damit wir Dich sehen, demütigen Geist, damit wir Dich hören.
Liebenden Geist, damit wir Dir dienen, einen gläubigen Geist, damit wir Dich leben.
Du, den ich nicht kenne, dem ich doch zugehöre.
Du, den ich nicht verstehe, der dennoch mich weihte, meinem Geschick. DU !
Ich sitze hier vor Dir, Herr, aufrecht und entspannt, mit geradem Rückgrat.
Ich lasse mein Gewicht senkrecht durch meinen Körper hinuntersinken,
auf den Boden, auf dem ich sitze.
Ich halte meinen Geist fest in meinem Körper.
Ich widerstehe dem Drang, aus dem Fenster zu entweichen,
um der Gegenwart zu entkommen.
Sanft und festhalte ich meinen Geist dort, wo mein Körper ist: hier in diesem Raum.
In diesem gegenwärtigen Augenblick, lasse ich alle meine Sorgen, Pläne und Ängste los.
Ich lege sie jetzt in Deine Hände, Herr. Ich lockere den Griff, mit dem ich sie halte, und lasse sie Dir.
Für den Augenblick überlasse ich sie Dir ganz. Ich warte auf Dich - erwartungsvoll.
Du kommst auf mich zu und ich lasse mich von Dir tragen. Ich beginne die Reise nach innen.
Ich reise in mich hinein, zum innersten Kern meines Seins, wo Du wohnst.
An diesem tiefsten Punkt meines Wesens bist Du immer schon vor mir da,
Schaffst und belebst, stärkst ohne Unterlass meine ganze Person.
Und nun öffne ich meine Augen, um Dich in der Welt der Dinge und Menschen zu schauen.
Ich nehme die Verantwortung für die Zukunft wieder auf mich.
Ich nehme meine Pläne, meine Sorgen, meine Ängste wieder auf.
Ich ergreife aufs Neue den Pflug. Aber nun weiß ich, dass Deine Hand über der meinen liegt,
und sie mit der meinen ergreifst. Mit neuer Kraft trete ich die Reise nach außen wieder an.
Nicht mehr allein, sondern mit meinem Schöpfer zusammen.
Dag Hammarskjöld war von 1953 bis 1963 Uno - Generalsekretär. Er war es, der im Uno - Gebäude den Meditationsraum eingeführt hat, und so den Menschen die Möglichkeit gab, sich immer wieder auf das Wesentliche zu besinnen.
Er wollte der Welt dienen und sie unter den spirituellen Grundsätzen der Menschheitsethik vereinen. Dieser Traum kostete ihn das Leben.
"Demut heißt sich nicht vergleichen
In seiner Wirklichkeit ruhend ist das Ich
weder besser noch schlechter,
weder größer noch kleiner
als anderes oder andere.
Es ist - nichts,
aber gleichzeitig eins mit A l l e m. "
In dem Augenblick, als ich Gott die Hand gab und JA zu IHM sagte,
wurde mir der Sinn meines Lebens klar.
Was dem Leben Wert gibt, kannst du erreichen - und verlieren.
Doch nie besitzen.
"Diese Wahrheit über das Leben" gilt von Anfang bis Ende!
Glaube ist Gottes Vereinigung mit der Seele in einer dunklen Nacht !
Des Glaubens Nacht - so dunkel, dass wir nicht einmal den Glauben suchen dürfen. Es geschieht in der Getsemanenacht, wenn die letzten Freunde schlafen, alle anderen Deinen Untergang suchen und Gott schweigt, dass die Vereinigung sich vollendet.
Und es ist gerade, wenn wir von Erlösung sprechen, eine Wohltat, die Erfahrungen mitzubedenken, die von Menschen immer wieder gemacht werden, die von < Erlösung < sprechen.
Das größte menschliche Gebet bittet nicht um den Sieg,
sondern um Frieden.
Blicke Dich nicht um.
Träume nicht von der Zukunft, sie wird Dir nicht die Vergangenheit zurückgeben
noch andere Glücksträume erfüllen.
In dem Glauben, der < Gottesvereinigung mit der Seele <
bist du e i n s mit Gott und Gott ganz in dir,
gleich wie er ganz für dich ist in allem, was dir begegnet.
In diesem Glauben steigst du im Gebet hinab in dich selbst,
um den anderen zu treffen, im Gehorsam und Licht der Vereinigung.
Ja zu Gott: Ja zum Schicksal und Ja zu dir selbst.
Wenn das Wirklichkeit wird,
dann mag die Seele verwundet werden, aber sie hat die Kraft zu genesen.
Sorge dich nicht, wohin dich der einzelne Schritt führt:
Nur wer weit blickt, findet sich zurecht.
Bete, dass deine Einsamkeit dich anspornen möge,
etwas zu finden,
für das es sich lohnt zu leben.
Das mystische Erlebnis ist jederzeit: hier und jetzt!
In Freiheit, die Distanz ist, in Schweigen, das aus der Stille kommt.
Du musst streng sein gegen dich selber,
um das Recht auf Milde gegen andere zu haben.
Quelle Zeichen am Weg