HERR Gott,
Sieh doch auf deine Welt. Hunger und Durst, keine Heimat, keine Arbeit,
Tränen und Verzweiflung; Gott, sind das die Kinder deiner Barmherzigkeit?
Ist das die Welt, die du geschaffen hast?
Ach, wir müssen furchtbar fern von dir sein, dass deine Geschöpfe so leiden müssen.
Wir sind bald am Ende.
Wir glauben nichts mehr und wir hoffen nichts mehr.
Nun komm du, 0 Gott, und brich all dies Elend, all den Jammer,
verbirg uns doch nicht die Verheißung,
dass du einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen willst.
Dass du die Armen und Elenden, Bekümmerten und Leidtragenden
in dein Reich geladen hast. Gott, mach uns wieder froh.
Dietrich Bonhoeffer
Treuer Heiliger Gott und Vater.
Verleihe mir Vernunft, dich zu erkennen,
Gefühl, dich zu spüren, Geist, dich zu verstehen.
Gib mir Eifer, dich zu suchen, Weisheit, dich zu finden,
Verlangen, dich zu lieben, Schenke mir ein Herz, das über dich nachdenkt,
und Taten, die dich groß machen. Gib mir Augen, dich zu sehen, Ohren, dich zu hören,
eine Zunge, dich zu verkünden, gewähre mir Geduld, auf dich zu warten,
Deine Heilige Gegenwart, und ein seliges Ende.
Amen
Benedikt von Nursa
Dietrich Bonhoeffer schrieb für seine Mitgefangenen Gebete, die sich dazu eignen,
auswendig gelernt und wieder und wieder gesprochen zu werden.
Eines lautet:
Gott, zu dir rufe ich!
Hilf mir beten, und meine Gedanken sammeln zu dir;
Ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht;
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;
Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede;
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld;
Ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich.
Für alle Fälle
Wenn ich einmal sterbenskrank bin, lasst mich sterben und doktert nicht so viel an mir herum; ein Tongefäß, ein Altes, bricht in Scherben, ein Mühlrad selbst ist eines Tages stumm.
Und schleppt mich nicht von einem Arzt zum anderen, erspart das quälend Suchen euch und mir; ein jeder höret einmal auf zu wandern, der alte Mensch sitzt gerne ruhig vor der Tür.
Macht dass das leid`ge Sterben wird zum Schlafen und nicht zum Tummelplatz der Medizin; ein altes Schiff sucht Ruhe doch im Hafen, ein krankes Tier legt sich in aller Stille hin.
Ich will das "Ruhe sanft!" nicht erst am Grabe; dann ist ja ohnehin der Deckel zu, die Bitte die ich an euch Ärzte habe, wenn`s mal so weit ist: lasst vorher mich in Ruh!
G. Hentschel
Das andere Ufer!
Einmal wird das Ende aller Irrfahrt sein.
Müdgewordene Hände ziehen die Segel ein.
Leise ruft der Rufer allen Sturm zur Ruh.
Einem andern Ufer treibt der Narren zu.
Und die vor mir gingen, schauen nach mir aus,
um mich heimzubringen in mein Vaterhaus.
Wortlos knie ich nieder in den Silbersand.
Nimm mich, nimm mich wieder seliges Sonnenland.
Manfred Kyber
Gebet für die Menschheit - White Eagle Loge
Wir gedenken vor Gott der Not der Menschheit. Und damit wir zu Gott beten können, lösen wir uns von den Sorgen des Alltags. Wir öffnen unser Herz, der Vater-Mutter-Gottheit und Christus, dem Sohn Gottes: der heiligen Dreiheit von Weisheit, Macht und Liebe.
Wir halten alle Menschen in das goldene Licht des Christus Sterns und sehen, wie die Macht des Sohnes Gottes, in den Herzen der Menschen wirkt.
Wir erschauen den leuchtenden Stern, mit der Gestalt des kosmischen Christus in seiner Mitte. Er strahlt Gottes Heilkraft und Geist der Liebe aus für alle Menschen.
Wir halten alle Menschen, die um Hilfe und um Heilung bitten, in dieses goldene Heilungs- Licht. Möge Gott unser Werk segnen!
Der Frieden des Geistes, des ewigen Lebens, segne uns, schenke uns Kraft und führe uns weiter unserem Ziel entgegen. Möge die Harmonie des Himmels uns Heilung bringen, und die Liebe des ewigen, göttlichen Geistes scheine durch uns, und erleuchte unsere Seelen.
Und manchmal,
während wir so schmerzhaft reifen,
dass wir beinahe daran sterben,
erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen,
Ein Gesicht, und sieht uns strahlend an.
Rainer Maria Rilke
Glaube ist Gottes Vereinigung mit der Seele
in einer dunklen Nacht!
Des Glaubens Nacht - so dunkel,
dass wir nicht einmal den Glauben suchen dürfen.
Es geschieht in der Gethsemane - Nacht,
wenn die letzten Freunde schlafen,
alle anderen deinen Untergang suchen
und Gott schweigt,
dass die Vereinigung sich vollendet.
Dag Hammarskjöld
Für das himmlische Leben - Thomas von Aquin -
Ich flehe Dich an, Gott allen Trostes, der Du in uns nur das wahrnehmen willst, was Du selbst uns gegeben hast, dass Du mich nach diesen irdischen Leben der Kenntnis der reinen Wahrheit und des Genusses der göttlichen Majestät würdigen mögest.
Verleihe dann auch, o großmütiger Belohner, meinem Leibe: leuchtende Schönheit, rasche Beweglichkeit, angemessene Gewandtheit, genaue Anpassungsfähigkeit, unwandelbare Stärke.
Füge diesem noch hinzu: den Überfluss Deiner Reichtümer, den Erguss Deiner Entzückungen, den Zustrom Deiner Güter, auf dass mir zur Freude seien: über mir Deine Tröstungen, unter mir die ergötzlichen Orte, an mir die verklärte Seele und der verklärte Leib, um mich die köstliche Gemeinschaft der Engel und Seligen.
Möge in Deiner Nähe, gütigster Vater, mein Geist die Erleuchtung empfangen, meine Begierde die gewünschte Verfeinerung, meine Kraft den Siegesruhm: hier, bei Dir, allen Gefahren entrückt, in wunderbarer Behausung, in voller Eintracht aller Willensstrebungen; hier, wo vereint sind: die Heiterkeit des Frühlings, der Glanz des Sommers, die Fruchtbarkeit des Herbstes und die Geruhsamkeit des Winters.
Schenke mir, mein HERR und GOTT , das Leben ohne Tod, die Freude, ohne Kummer, dort, wo höchste Freiheit ist, freie Sicherheit, sichere Ruhe, ruhiges Glück, glückliche Ewigkeit, ewige Seligkeit, selige Anschauung und das Lob Gottes. Amen
Himmlische Verbindung
Sieh die Pfeile, die nach oben leuchtend eilen hin am Himmelsrand.
Hör die Engel, die Gott loben, schau,
wie alles glüht im Liebesbrand!
Sieh, dort oben wirst du einstmal stehen,
wenn wir durch die enge Pforte gehen, Hand in Hand.
Schau mich an, wie ich dich sehe, fühle mich in deiner Nähe,
sieh, ich steh vor deiner Tür.
Steh vor dir und schaue in dein Sinnen, ob die reinen Ströme rinnen
auch in dir!
Ephides
Die Wahrheit lieben bedeutet,
die Leere zu ertragen
und in der Folge
den Tod anzunehmen.
Ohne ein Sich-Losreißen
kann man die Wahrheit
nicht mit ganzer Seele lieben.
Simone Weil
Selig sind die Sanftmütigen
Glaube an Gott und habe Vertrauen. Wenn du weißt, dass du rebellisch warst, bitte demütig um Vergebung -
dann sei freundlich und liebenswürdig. Des Menschen einzige freie Wahl ist nicht, ob er hierhin oder dorthin
gehen soll, sondern ob er entweder seine Erfahrung in Liebe und Demut hinnehmen wird, oder ob er sie rebellisch
ärgerlich und voll emotionsgeladener Gefühlsausbrüche ablehnt.
Bemühe dich zur Christusreife heran zu wachsen.
Whithe Eagle
Wahre Erlösung
Wahre Erlösung bedeutet Erfüllung, Frieden, das Leben in all seiner Fülle.
Sie wird nicht mehr als vergängliche Erfahrung empfunden,
sondern als eine bleibende Präsenz.
Dann bist du, der du bist, und fühlst das Gute ohne Gegenteil.
Eine Daseinsfreude , die von nichts Äußerem abhängig ist.
Eckhart Tolle
HERR, mein Gott.
In dir sein, Gott, das ist alles. Das ist das Ganze, das Vollkommene, das Heilende.
Die leiblichen Augen schließen, die Augen des Herzens öffnen und eingehen in deine Gegenwart.
Ich hole mich aus aller Zerstreutheit zusammen und vertraue mich dir an. Ich lege mich in dich hinein, wie in eine große Hand. Ich brauche nicht zu reden, damit du mich hörst. Ich brauche nicht aufzuzählen, was mir fehlt, oder dir zu sagen, was in dieser Welt geschieht, und wozu wir deine Hilfe brauchen.
In dir sein, Gott, das ist alles, was ich mir erbitte. Damit habe ich alles erbeten was ich brauche für Zeit und Ewigkeit. Schweigen möchte ich Gott, und auf dich warten!
Gerhard Tersteegen
Wahre Liebe
Weisheit und Liebe sind eins. Beide sind einander Bedingung und Folge zugleich.
Liebe macht weise und Weisheit macht liebend.
Dem Liebenden erschließt sich die Seele des Geliebten, sie wird ihm offenbar.
Wer Weisheit hat, erschaut die Zusammenhänge und ergründet die Tiefen.
Er weiß um das Einende in allen Wesen und sieht das Erhabene auch im Geringsten
und das Ewige in jedem Wechsel. Er muss anbeten, er muss lieben!
Ephides
Warte geduldig
Sei still und warte auf das Zeichen, das dir den Weg weist.
Du kannst nicht fehl gehen, wenn du dies tust.
Sollst du aber blindlings vorwärts stürmen, könntest du gegen eine scharfes Hindernis stoßen, das dir Schmerz bereitet.
Das ist die Ursache menschlichen Leidens.
Bis der Mensch gelernt hat geduldig auf den HERRN zu warten, wird er leiden.
White Eagle
Wenn dein Herz verwirrt ist und du lange keine Fortschritte machst,
wenn deine Kräfte schwinden und du voller Reue bist,
erinnere dich immer der ewigen Worte unseres Geliebten und Herrn:
"Ich werde dich frei machen von aller Sünde und allem Übel; sorge dich also nicht".
Sri Aurobindo
Gebet der vereinten Nationen
HERR, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe
nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rassen, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem
Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz
den Namen "Mensch" tragen.
Der Mut zu warten!
Ich will fest auf Gott vertrauen,
denn ER ist meine Hoffnung.
Er ist mein Fels und meine Hilfe,
meine Burg, in der mir nichts geschehen kann.
Meine Rettung und meine Ehre kommen allein von Gott.
Er ist meine Zuflucht, ein sicherer Fels,
auf dem kein Feind mich erreicht.
(Psalm 62: 2-8 )
Das Ewige Leben
Wenn der Mensch seiner ganz ledig ist
und er niemandem gehört als Gott allein,
und für nichts mehr lebt, als nur für Gott,
dann ist er wahrlich durch Gnade was Gott von Natur aus ist.
Und Gott kennt keinen Unterschied zwischen sich und diesen Menschen,
dann ist er Gottes Kind geworden, und darüber hinaus gibt es keine Stufe mehr,
dort ist ewige Ruhe und Seligkeit, denn das Endziel des inneren und äußeren Menschen ist:
Ewige Ruhe und Glückseligkeit!
Meister Eckhart
Nichts kann mich bedrohen. Ich lebe in Gott wie in einer Hand.
Und ich werde darin weiterleben, wenn dieser Augenblick vorüber ist.
Ich lasse mich fallen.
Es ist einer, der mich auffängt.
Alles ist gut. Alles ist in Frieden. Die Ruhe Gottes macht alles ruhig.
Und wer sich für Gottes Ruhe auftut, ruht.
Ich will nichts, ich plane nichts. Ich eile nicht.
Es gibt keine Zeit. Ich muss nichts tun, nichts leisten.
Gott allein wirkt!
Ich bin nicht verlassen, wenn die Nacht vorüber ist, ist Tag.
Und der Tag wird mich in sein Licht wandeln.
Mit mir kehrt die ganze Welt heim in den Gott,
der sie schuf. Dorthin, wo sie schon immer war.
Ich höre eine ferne Musik, sie singt:
Alles ist gut.
Gott ist das Instrument und sein Spieler.
Gott ist in allem. ER ist alles. Auch in mir.
Dag Hammarskjöld
Die Schwierigkeiten wachsen, je näher wir dem Ziele sind!
Johann Wolfgang von Goethe
" Das Unerhörte - in Gottes Hand zu sein" -
Gebet von Dag Hammarskjöld
"Du, der über uns ist, Du, der einer von uns bist, Du, der ist - auch in uns;
dass alle dich sehen - auch in mir, dass ich den Weg bereite für dich,
Dass ich danke für alles, was mir widerfuhr. Dass ich dabei nicht vergesse
der anderen Not. Behalte mich in deiner Liebe, so wie du willst, dass andere
bleiben in der meinen. Möchte sich alles in diesem meinen Wesen zu deiner
Ehre wenden, und möge ich nie verzweifeln.
Denn ich bin unter deiner Hand und alle Kraft und Güte sind in dir"!
Verborgener Segen
Hinter jedem dunklen Geschehen, hinter jeder Schwierigkeit liegt ein verborgener Segen.
Der Mensch muss Glauben und Vertrauen in Gott entwickeln.
Er soll wissen, dass im rechten Moment, zu der von Gott bestimmten Stunde das Wunder geschehen wird,
das Dunkel von ihm weicht und der strahlende Engel auf ihn wartet.
Hinter allem steht die Herrlichkeit göttlichen Lebens - die göttliche Magie,
welche jegliches Geschehen im Leben durchstrahlt.
White Eagle
Eins - Werden
Wenn ich bete, dann bitte ich um nichts, sondern denke ganz einfach an einige Verse
oder Hymnen, an denen ich in diesem Moment Gefallen finde.
Die Beziehung zwischen Gott und mir ist, nicht nur während des Gebets, sondern zu allen Zeiten,
die zwischen einem Herrn und einem Sklaven, der in ewiger Knechtschaft lebt.
Für mich ist das Gebet die tiefe Sehnsucht des Herzens, ganz im Herrn aufzugehen.
Wenn ein Mensch nicht betet, dann kennt er offenbar keine Sehnsucht;
er kennt kein Gefühl der Hilflosigkeit, und wo es keine Hilflosigkeit gibt,
da gibt es auch keinen Grund zu helfen.
Mahatma Gandhi
Gottes Wege mit uns
In seinen Wegen mit uns tut Gott seine Absichten kund.
Daher ist seine Handlungsweise bei jedem Menschen anders,
je nach dem Plan, den er in eines jeden Lebens verfolgt.
Nicht immer sind Gottes Wege die Antwort auf unsere Gebete.
Sie bedeuten für uns nicht immer Wohlergehen,
sondern bringen uns gar nicht selten sogar in Bedrängnis.
Der Tag wird kommen, da werden wir Gottes Wege sehen
und seine Wege verstehen und uns bewusst werden, dass er uns nie vergessen hat.
Dann sehen wir in allem Gottes Gnade und danken ihm für seine Wege.
Watchman Nee
Danket dem Herrn, denn er ist gütig
denn seine Huld währt ewig.
Die Rechte des Herrn ist erhoben,
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht !
Ich werde nicht sterben, sondern leben,
um die Taten des Herrn zu verkünden.
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein
geworden. Das hat der Herr vollbracht,
vor unseren Augen geschah dieses Wunder.
Psalm 118 (117) 1.16-17.22-23
Gott will der Menschen Seligkeit;
erlange dieses höchste Gut zunächst für dich selbst,
damit du es dann ganz an deine Nächsten austeilen kannst.
Sri Aurobindo
Meister Eckhart wurde einmal gefragt, wie wir beten sollen:
"Beten ist eine ganz gute Sache,
aber das Beste ist es nicht.
Unser ganzes Leben sollte ein Gebet sein"!