Katastrophen sind nicht das, wofür man sie gemeinhin hält.
Als böse, unerwünscht und unheilvoll, verderbenbringend sogar, bezeichnet sie nur der unreife Mensch. Zwar ist er deutlich in der Mehrzahl und gibt den Ton an, seit altersher. Die Wahrheit aber ist ihm fremd.
In Wahrheit sind die Katastrophen, die über uns hereinbrechen und bald noch in einem viel größeren Ausmaß über uns hereinbrechen werden - als apokalyptische Plagen - ein wahrer Segen.
Um das verstehen zu können, muss man einiges über die Hintergründe und Ursachen dieser "katastrophalen" aktuellen Form menschlichen Leidens wissen.
Der Mensch ist das vollkommenste Geschöpf Gottes und besitzt die Fähigkeit frei, das heißt, in eigener Verantwortung vor Gott und vor seinen Mitmenschen zu denken, zu wollen und zu handeln. Es ist ihm keine Grenze gezogen außer dieser: Er muss ernten, was er gesät hat, muss erdulden, was er veranlasst und muss die Suppe auslöffeln, die er sich eingebrockt hat.
Das ist das elementarste Gesetz seines Daseins. So versteht sich das alte Gesetz des ersten religiösen Führers der Juden, Mose: Auge um Auge, Zahn um Zahn, muss jeder Mensch selbst ersetzen, was er an Schaden gestiftet hat. Gott ist absolut gerecht und rächt die Sünden eines jeden. Es gibt kein Entrinnen.
Man würde denken, die Menschen wären besser vorbereitet
auf Katastrophen, die sie selbst verursacht haben.
Pavel Cosorin
Wohin treiben wir? Wir lenken schon lange nicht mehr, führen nicht, bestimmen nicht. Ein Lügner wer glaubt.
Schemen und Gespenster wanken um uns herum - taste sie nicht an: sie geben nach, zerfallen, sinken um.
Es dämmert und wir wissen nicht, was das ist: Eine Abenddämmerung oder eine Morgendämmerung.
Kurt Tucholsky
Die ganze Welt ist aufgebaut auf dem Ich.
Das ist ihr Fluch, und daran muss sie zugrunde gehen.
Theodor Fontane
Jesus von Nazareth, der Mann indem Gott selbst Mensch geworden ist, sagte: "Wer zum Schwert greift, wird durchs Schwert umkommen" und "Ich bin nicht gekommen, um dieses Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen".
Die Liebe ist das Zaubermittel, das dieses Gesetz erfüllt, ohne neues Leid zu verursachen. Der Fluch der bösen Tat, die "fortzeugend Böses gebären muss" (Goethe) endet da, wo das Böse mit Gutem, mit selbstloser Liebe beantwortet wird. Wo dies unterbleibt, wächst das Böse fort und fort, ungehemmt, von Mensch zu Mensch, von Generation zu Generation, Jahrhunderte um Jahrhunderte.
Auf den einzelnen Menschen bezogen: Die Seele des Menschen ist geprägte, feinstoffliche Substanz. Ihre Prägung entspricht ihrer Geschichte.
Das Leben der ersten Pflanzen sogar der Mineralien vor Entstehung pflanzlichen Lebens, der Tiergattungen durch alle Epochen der Erdgeschichte hindurch und schließlich des Menschen selbst hat seinen Niederschlag gefunden und bestimmt die Individualität des einzelnen Menschenwesens. In einem Jeden ist ein anderes Stück Leben und Geschichte des Kosmos erst zu unbewusster Wirklichkeit, später zu Bewusstsein geworden. Unauslöschlich.
Das Einzige, das Gott davon abhält, eine zweite Sintflut zu schicken,
ist die Tatsache, dass die erste nutzlos war.
Nicolas Chamfort
Damit ein solches Menschenwesen reifen und seiner Verantwortung bewusst sich entfalten kann, muss es zu einer jeden Ursache, die es erzeugt, auch die von der Natur- und Schöpfungsordnungen Gottes bestimmte Wirkungen erfahren. Dieses > Erfahren < ist aber nicht allein ein intellektuelles, gedankliches Erfassen, sondern ein substanzielles Einprägen in die den Tod des Körpers überdauernden Seele.
Was die Seele prägt, ist G e s c h e h e n, ist das aktive Handeln des Subjekts und das passive Erfahren oder Erleiden des Objekts Mensch. Diese in der Seele des Menschen gespeicherte, individuelle Erfahrung von Jahrtausenden oder Jahrmillionen ist der Charakter des Menschen. Er reift, indem er als Mensch bewusst handelt und die Wirkungen seines Handelns am eigenen Leib bzw. in der eigenen Seele annimmt und verspürt; Schritt für Schritt, Jahr um Jahr, und über die Grenzen von Geburt und Tod hinaus.
Alles was ein Mensch passiv erlebt, oder erleidet, ist die Folge seines eigenen, früheren Tun oder Lassen.
"Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein" dem liegt eine alte Weisheit und Wahrheit zugrunde. Leider ist sie fast in Vergessenheit geraten, sehr zum Schaden derer, die sie vergaßen. Alles, was von einem Menschen ausgeht, das kommt zu ihm zurück. Tag und Stunde, Art und Umstände dieser Schicksals-Antwort bestimmt Gott!
Das Leben aber - glaube mir - wird von viel schlimmeren Stürmen geschüttelt
als irgend ein Schiff. Hier kommt es nicht aufs Reden an, sondern hier gilt es,
das Steuer fest in die Hand zu nehmen.
Sieh dir die einzelnen an, überschaue die Gesamtheit: keiner, dessen Leben nicht auf morgen berechnet wäre.
"Was ist denn dabei Schlimmes" fragst du? Unendlich viel !
Denn man lebt nicht, man ist nur immer auf dem Sprunge zu leben.
Man verschiebt alles !
Lusius Annaeus Seneca
Aber auch hier walten Gesetze von einer Feinheit und Weisheit, von Liebe und zugleich Ernst bestimmt, die den Eingeweihten in Staunen und Anbetung versetzen und zutiefst ergreifen. Wer immer nur Gutes tat, kann zwischen hungrigen Löwen schlafen, oder auf Schlangen und Skorpione treten, ohne Schaden zu nehmen. Aber wer Unheil stiftet, erfährt Unheil, mit Zins und Zinseszins. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber messerscharf.
Was hat das alles nun mit den vor uns liegenden Katastrophen, den apokalyptischen Plagen des letzten Buches in der Bibel, zu tun?
Dies:
Jahrhundert um Jahrhundert wurden die Schulden des Menschengeschlechts nur umgebucht, aber nicht getilgt. Ein jeder häufte Fehler auf Fehler, Lieblosigkeit auf Lieblosigkeit, Sünde auf Sünde an. Die christlichen Kirchen erteilten pauschale Absolution auf die billigste aller denkbaren Weisen: > Christus hat ja für alles bezahlt <
So nicht:
Wenn Er nicht in mir bezahlt, indem Er in mir auf Heller und Pfennig wiedergutmacht, was ich meinen Mitmenschen angetan habe, wenn Er nicht mit meinen eigenen Händen und Füßen, oder gar an meinem eigenen Leib das Gleichgewicht der göttlichen Gerechtigkeit wiederherstellt, dann bleibt die alte Schuld auf mir liegen und wächst und wächst und wächst - ohne Ende.
SEIN Geist in mir will aber Buße tun und sühnen! Wenn ich ihn daran hindere, ist es mein Schaden. Der Glaube, der sich nicht in den Werken ausdrückt, ist tot. (Jakobus- Brief, 2,14)
Alle Handlungen, alle Werke, alles Karma, gehören zur Natur,
nicht zum Göttlichen.
Der Mensch ist es, der sein irdisches Los bestimmt.
Die Menschen besiegeln ihr Schicksal selbst.
Bhagavadgita
Wenn eine menschliche Seele eine Schuld auf die andere häuft, ohne zu sühnen, wird sie immer unfähiger, Gott zu erkennen.
Jesus von Nazareth sagte in seiner Bergpredigt: "Selig sind die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen". Das reine Herz ist alter sprachlicher Ausdruck für eine Seele, in der Saat und Ernte, Ursache und Wirkung, Schuld und Sühne ausgewogen und miteinander im Gleichgewicht sind: Die Schuld ist gesühnt, die Ernte geerntet, die Wirkung dessen, was man verursacht hat, ist zu Erfahrung geworden, zumindest im Hinblick auf alle Lieblosigkeiten.
Nur so vermag ein Mensch vor Gott treten; anders würde er die Gegenwart Gottes nicht ertragen können, sondern sich vom unwiderstehlichem Zwang getrieben vor ihm verbergen.
Unsere Zeit ist Endzeit.
Die Zeit unmittelbar vor der in biblischen Schriften vorhergesagten Wiederkunft Jesu Christi. Dieser Jesus aber ist kein Geringerer als Gott in Menschengestalt. Er muss wiederkommen, weil die Liebe, die Er verkörpert hat, eine ewige Trennung nicht duldet.
Liebe sucht immer die Gegenwart und Nähe des Geliebten. Gott und Mensch müssen zueinanderfinden, anders wäre der Mensch nicht Geschöpf eines Gottes, dessen Wesen pure Liebe ist.
Alles was der Mensch geheim im Schutz der nächtlichen Finsternis tut,
wird einmal ans Licht gelangen!
Khalil Gibran
Ein Weiser sagte:
Die wichtigsten Menschen sind nicht die, die den Kopf voller Wissen haben...
Es sind die, die ein Herz voller Liebe haben, Ohren, die bereit sind zuzuhören
und Hände, die bereit sind zu helfen.
Buddhismus
Was aber soll mit einem Menschengeschlecht geschehen, das seit 2000 Jahren heuchelt und die Liebe dieses in Jesus Mensch gewordenen Gottes nur formal akzeptiert, aber nicht zur Wirkung kommen lässt? Die Schuld auf Schuld gehäuft hat und niemals Buße tun und die Sünden der Väter sühnen wollte? Wer kann die offenbar werdende Macht der Erscheinung Gottes ertragen?
Menschen, die ihr altes Karma, wie man den Inhalt des Sündenregisters in der Sprache östlicher Religionen heute vielfach nennt, nicht ausgeglichen und ihre Schuld nicht gesühnt haben, werden das am eigenen Leibe erleben, was in den biblischen Schriften (Lukas 23,30 und Offenbarung des Johannes 6,16 ) vorhergesagt ist: Sie rufen den Bergen und Felsen zu "Fallet über uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt ... !"
Es ist die sieghafte Liebe des Mensch gewordenen Gottes, vor der alles flieht, was ihrem Wesen fremd, was lieblos geblieben ist.
Wir sind das, was wir denken. Alles, was wir sind entsteht in unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
Sprich und handle mit reiner Gesinnung, und Glück wird dir folgen, wie dein unteilbarer Schatten.
Buddha
Alle denken nur darüber nach, wie man die Menschheit ändern könnte,
doch niemand denkt daran sich selbst zu ändern.
Leo Tolstoi
In den vor uns liegenden Katastrophen wird genau das durchlitten, und gesühnt, was lange schon auf den Seelen lastet, die inneren Empfindungen trübt und Gottes Gegenwart unerträglich macht. Die inneren Empfindungen der Seele sind bei vielen Menschen so taub geworden, dass man ihnen fast jeden beliebigen religiösen Unsinn vorsetzen konnte, sie glauben daran, wenn es nur bequem ist.
Wie soll man mit diesen tauben Sinnen Gott erkennen oder Wahrheit von Irrtum unterscheiden? Für einen blinden, tauben und gefühllosen Menschen wird der Wolf zum Schaf und das Schaf zum Wolf. Alles, was geistiger Natur ist, ob Engel, Dämon oder die Seele eines Verstorbenen, ist weiterhin unbekannt, oder sogar tabu geworden.
Wer sieht und erlebt das denn noch?
Wer ist reinen Herzens und sieht in die Welt des Geistes und der Geister, in Gottes Reich? Wer erkennt den Vater hinter allem, was in dieser Welt geschieht?
Die Chance in der Krise
Ohne Not verändert sich gar nichts, am wenigsten die menschliche Persönlichkeit sie ist sehr konservativ.
Dieser Satz stammt von dem Schweitzer Psychiater C.G. Jung
Und der Apostel Paulus erkannte, dass Notlagen eine Kette in Gang setzen, die am Ende die Hoffnung stärken.
( Römerbrief Kapitel 5 Vers 3-5 )
Wenn Gott an dir Zerbrechen übt, bist du in Seiner Gnade!
Simone Weil
Die apokalyptischen Plagen werden viel, sehr viel Schuld sühnen und viele Augen öffnen, mit mehr oder weniger Gewalt.
Gottes Liebe duldet nicht mehr viel Aufschub. Wer seine Feinde nicht lieben will, den trifft Gottes Liebe wie ein böser Feind. Wohl dem, der dem Leiden dann nicht ausweicht, sondern es dankbar, von Herzen dankbar aus Gottes Vaterhänden annimmt, aus jenen Händen, die nur segnen können.
Die Katastrophen der nächsten Zeit sind die denkbar beste und leider notwendig gewordene Vorbereitung irrender und in Schuld verstrickter Seelen auf die Wiederkunft Gottes in Menschengestalt: Jesus Christus kommt - und zwar bald.
Was hast du gegen das Schwere?
Wer nicht die Fürchterlichkeit des Lebens irgendwann, mit einem endgültigen Entschlusse zustimmt,
ja, ihr zujubelt, der nimmt die unsäglichen Vollmächte unseres Daseins nie in Besitz,
der geht am Rande hin, der wird, wenn einmal die Entscheidung fällt, weder ein Lebendiger noch ein Toter gewesen sein.
Die Identität von Furchtbarkeit und Seligkeit zu erweisen, dieser zwei Gesichter an demselben göttlichen Haupte,
ja dieses einen e i n z i g e n Gesichts, das sich nur so oder so darstellt , je nach der Entfernung aus der, oder der
Verfassung, in der wir es wahrnehmen.
Rainer Maria Rilke
( aus Briefen )
Das Böse ist in der Welt, es ist in uns, es scheint mit dem Leben untrennbar verbunden.
Man kann jederzeit wieder unschuldig werden, wenn man sein Leid und seine Schuld erkennt
und zu Ende leidet, statt die Schuld daran bei anderen zu suchen.
Hermann Hesse
F R I E D E N S G E B E T
Allein den Betern kann es noch gelingen das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten.
Und diese Welt den richtenden Gewalten durch ein geheiligt Leben abzuringen.
Denn Täter werden nie den Himmel zwingen: Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten, und was sie stiften, Not und Unheil bringen.
Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt, und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
indes im Dom die Beter sich verhüllen.
Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt und in den Tiefen, die kein Aug` entschleiert,
die trocknen Brunnen sich mit Leben füllen.
Reinhold Schneider